(Obst-)Bäume in der Landschaft sind nicht nur besonders schön, sie sind auch Lebensraum für zahlreiche Arten. Je älter sie werden dürfen, umso attraktiver und artenreicher sind sie. Für viele Arten ist ein Baum erst im Alter von ca. 30 Jahren interessant. Alte, umgebrochene Bäume spielen in diesem Spiel „Lebensraum“ natürlich mit, aber nur Nachpflanzungen sichern auch den Baumbestand und damit die Lebensräume in der Zukunft.
Natürlich denkt man da vor allem an die Vogelwelt, die die Baumhöhlen als Nistplatz und die Baumkrone als Singwarte benötigen. Hinter der groben Borke verbergen sich zahlreiche Arten. Sie können hier auch die strengsten Fröste überstehen, wie zum Beispiel der Steirische Fanghaft in den Streuobstwiesen im Bezirk Mattersburg. Seine Larve dringt in den Eikokon einer Wolfsspinne ein, ernährt sich von den geschlüpften Spinnen, verpuppt sich im Spinnenkokon und verlässt diesen nach etwa vier Wochen als Nymphe, ehe sich diese zum adulten Tier häutet. Im Übrigen: die Art heißt der Fanghaft, nicht die.
Das Projekt „Betriebsberatung zur Förderung der Biodiversität und Evaluierung von Schutzgutflächen“ des Vereins BERTA wird gefördert von Land Burgenland und der Europäischen Union.
Ing. Kurt Grafl, Gebietsbetreuer Bezirke Eisenstadt/Mattersburg